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Team Nr. 73 bei der Allgäu-Orient-Rallye 2012 |
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Nach der letzten Nacht und der Übergabe der Fahrzeuge hatten wir eigentlich gar keine Zeit die Gedanken über den Verbleib unserer Gefährte weiterzuspinnen. Wir mussten packen und den ganzen Krempel aus den Fahrzeugen sortieren, da am Mittag das Flugzeug nach Jordanien startete. Es war gar nicht so einfach zu entscheiden, was man nun wieder mitnimmt und was in Baku bleibt, da sich ein richtiger Kerl eigentlich nur von Werkzeug trennt, wenn es komplett entzwei ist, oder man beide Arme amputiert bekam und nie mehr Schrauben kann…..obwohl, vielleicht mit Protese…naja – jedenfalls hat das ganz schön gedauert, bis die Rucksäcke fast alle exakt 20 kg hatten.
Es blieb dennoch ein großer Haufen zurück, über den sich der Hausherr freute.
Die letzten Stunden vor dem Abflug nutzten wir noch, um Baku noch etwas bei Tag zu erkunden. Da wir sehr zentral wohnten konnten wir direkt auf einer der „Renomierstrassen“ spazieren gehen und bei einem Abstecher zum nahen Ufer dem Tankertreiben zusehen.
Es ist schon beeindruckend wie viel Aufwand in den Auftritt der Stadt gesteckt wurde. Am zentralen Azneft-Dairasi Platz, der sich direkt neben der „Altstadt“ (oder zumindest dem, was wie eine Altstadt aussah) und der Uferpromenade befindet wurden scheinbar alle angrenzenden Gebäude renoviert, bzw. neu gebaut, eine Einkaufstrasse aus dem Boden gestampft, ein Park entlang des Wassers angelegt, die Straßen neu geteert und alle Unterführungen mit Marmor ausgekleidet.
Mal ganz abgesehen von der nächtlichen Lichtorgel inform des Fernsehturms und des 3-Zack Hotels sah das alles schon sehr nobel aus.
Bei genauerer Betrachtung wurden allerdings ein paar Sachen offenbar, die sich dann doch deutlich von dem betont vordergründig positivem Bild (wobei wir wieder bei der Fassade wären) abheben. Z.B. hat Baku seine eigene Wolkenfabrik – wie auf dem nächsten Bild zu sehen ist. Leider kommt es nicht so deutlich wie in Realität zum Vorschein, aber am Horizont, unmittelbar gegenüber der Prunk Promenade eröffnete sich der Blick auf eine Öl-Förderanlage mit Reinigungskolonne, die eben eine durchgängige schwarze Wolke über dem östlichen Teil der Stadt produziert. Der Himmel war ansonsten wolkenfrei…
Bezüglich Luftverschmutzung nimmt man es hier nicht so genau – das hat schon die gestrige Reise zum Fahrzeugdepot gezeigt, wo wir durch eine Schwefelwolke einer Raffinerie (im übrigen betrieben von einem kleinen westlichen Konzern, der auch schonmal Tanker in Alaska versenkt) fuhren, so dass man meinen konnte, man würde die Nase in den Öl Einfüllstutzen des Motors halten.
Mit dem Wasser ist es aber auch nicht viel besser. An diesem sonnigen Tag traut man seinen Augen kaum, weil die Wasseroberfläche ganz unnatürlich reflektiert, fast so als wäre eine Schicht Nebel auf selbiger. Dort wo sich das Wasser bricht wird aber offenbar was hier passiert:
Die gesamte Bucht ist von einem Öl-Film bedeckt.
Und wir reden hier nicht von irgendeinem Küstenstreifen – das ist die zentrale Flaniermeile, unweit von der Song-Contest Halle.
Wenn man den Horizont genauer betrachtet ist natürlich klar, wo dies herkommt. Tanker an Tanker – den ganzen Tag. Scheinbar ist die Kombination von Öl-Förderung und Umweltverschmutzung – sowie auch Korruption – einfach nicht aufzulösen. Es stimmt einen schon sehr nachdenklich, was wir hier eigentlich alle auslösen. Bei uns Öl-Konsumenten kommt der Stoff in rel. sauberer Umgebung aus der Zapfpistole, aber wo das Zeug herkommt interessiert eigentlich niemanden. Aber von Zentralafrika über die Staaten des Mittleren Ostens, bis an das Kaspische Meer, bzw. Sibirien – der größte Teil des Öls, das von uns verfeuert wird ist unter solchen, oder schlimmeren Bedingungen gefördert.
Egal ob der Stoff endlich ist oder nicht, was durch den Konsum eines jeden ausgelöst wird haben wir hier gesehen – es bleibt zu hoffen, dass ein nachhaltigerer Weg gefunden wird unseren Energiebedarf zu decken, denn eines ist klar: zuerst zählt der Opportunismus der Konzerne und derer, die die Förderrechte vergeben.
Da passt es eigentlich auch ganz gut ins Bild, dass selbst die Bäume im Park entlang der Promenade aus Plastik sind – für die Fernsehkameras reichts, und man brauch immerhin nicht zu gießen.
Allgegenwärtig sind auch die Büsten und Bilder des Präsidenten.
Insofern bedauerten wir den baldigen Abflug nicht sehr. Es mussten nur noch schnell die letzten Karten aus Baku geschrieben werden und los gings Richtung Flughafen, wo eine von 3 Chartermaschinen der Royal Jordanien Airways für uns bereitstand.
Am Flughafen gaben wir dann unser aufwendig verziertes und mit Photos beklebtes Roadbook ab, da am nächsten Abend die Siegerehrung anstand.
Mal sehen was Jordanien zu bieten hat – der Flug dorthin war jedenfalls erfreulich unspektakulär. So manchem des MCR-Teams sind dann doch ehrliche 4 Räder und ein eigenes Lenkrad lieber als Strahltriebwerke und Flügel.
Der letzte Blick auf Baku zum Abschied.
Hier wird einem wieder bewusst in welcher Region man unterwegs ist, war doch die gewählte Flugroute alles andere als direkt. Gut Irak und Iran muss nicht wirklich sein, aber Syrien hat er komplett mitgenommen – etwas mulmig ist allen dabei schon zumute.
Nach der Landung ging es gleich weiter im Bus nach Aqaba, wo wir nach 4 Stunden Fahrt und einem Zwischenstopp in einer Touributike mit allem von Turban bis echt, orginalem, handgewobenen Perserteppichimitat in einem 5 Sterne Hotel ankamen.
Es hatte etwas von einem Kulturschock – erst Zelt, Autokofferraum und Kuhweide, dann das Hinterhofhostel in Baku und jetzt das:
Mit soviel Luxus konnten wir gar nicht umgehen. Also beschlossen wir erstmal ein Bier am Pool zu trinken….“14 Dinar…weiß irgendjemand was der Wechselkurs hier ist??? Ach egal, kann ja nicht mehr als Euro sein…“ [Maddin/Holger]. Naja, es waren 16 Euro für zwei 0,33l Bier – aber gut wars.
Aber mehr brauchte es an diesem Abend ohnehin nicht mehr, um komplett erschlagen unsere müden Häupter ins Bett zu bekommen.
Morgen war immerhin Siegerehrung angesagt – da muss man ja fit sein.
Mehr dazu in Kürze auf diesem Kanal……
Da war er nun also – der Tag, an dem wir uns von unseren Gefährten trennen würden. Ob des ganzen Stresses der letzten Tage war eigentlich kaum eine Minute übrig, um sich dieser bitteren Wahrheit bewusst zu werden. Zudem war die Vorstellung wie dies ablaufen sollte etwas abstrakt. Aber jetzt ging es ans Eingemachte – wir würden heute unsere letzten Kilometer fahren, das letzte mal die Motoren zum Leben erwecken, das letzte mal die Sitze drücken und das letzte mal die Lenkräder drehen. Jetzt wurde aus der unkonkreten Vorstellung eine sehr viel genauer bezifferbare Zukunft. Die Stimmung war also verhalten getrübt.
Doch zunächst hatten wir noch eine Rallye Aufgabe zu erfüllen: wir brauchten ein Bild des Teams am kaspischen Meer.
Weil es schnell gehen musste haben wir uns dazu direkt auf den Mittelstreifen einer der großen Ausfallstraßen gestellt – die ziemlich pompöse und in Zeitlupe flatternde Landesflagge im Hintergrund musste schon sein. Zum Glück waren die Sheriffs heute gnädig und haben uns kein Bußgeld abgenommen für das Überqueren einer Strasse ohne Zebrastreifen – wahrscheinlich waren sie mit dem Radrennen, welches in dem Moment in Baku stattfand zu sehr beschäftigt.
Anschließend ging es auf die Suche nach einem Photogeschäft, um die „Bilderbeweise“ für unser Roadbook auszudrucken. Die Suche danach gestaltete sich etwas länger – wie übrigens auch die Suche nach Postkarten von Baku.
Dabei ergab sich aber die Gelegenheit mal etwas hinter die Kulissen von Baku zu sehen. Indess ist der erste Eindruck dieser Stadt bei Tag ein positiver – die Häuserzeilen entlang den neuen, großzügig dimensionierten Hauptstrassen im Zentrum wirken alle historisch und erst kürzlich restauriert. Grüne Parks lockern immer wieder die Häuserschluchten auf und die Fahrzeuge wirken alle recht neu sowie luxuriös. Bei genauerer Betrachtung stellt man allerdings fest, dass die historisch wirkenden Häuser wahrscheinlich kaum 6 Monate alt sind und zum Teil noch gar keinen Innenausbau haben, die Fassaden waren ab und an noch eingerüstet und es wurde versucht mit heftiger Betriebsamkeit die Kulisse für den Songcontest fertig zu stellen. Man bekommt den Eindruck, dass sehr viel für den Eindruck, also die „Fassade“ der Stadt getan wird.
So war es natürlich auch klar, dass wir unsere Fahrzeuge nicht wie ursprünglich geplant in Baku übergeben würden, sondern auf einem Polizeigelände außerhalb der Stadt, um mit den alten Kisten nicht das Straßenbild zu verschandeln – wo doch vielleicht schon Gäste aus anderen Ländern für den Songcontest in der Stadt sein könnten. Es wäre doch eine Schande, wenn diese so etwas mit ansehen müssten…
Eine Querstrasse hinter den Prunk – Bauten findet man dann aber doch das wahre Baku mit vielen, etwas verfallenen Plattenbauten aus der Zeit des Sozialismus, Ladas anstatt Landrovers und normalen Menschen auf der Strasse. Es ist immer noch ein Land, in dem sich die Öl Millionen, oder besser: Milliarden scheinbar auf eine sehr begrenzte Anzahl von Empfängern verteilen.
Nachdem wir auch die Photos in den Händen hielten machten wir uns an das Ausräumen der Autos. Immerhin wollten wir den Pieser, das Pimp Car und den Passator in möglichst gutem, und sauberen Zustand (zumindest Innen) abgeben, auf dass die neuen „Wirte“ die Gefährte gleich zu schätzen wissen und ihnen ein gutes 2.Leben bescheren. So wurden auch nochmals alle Flüssigkeiten kontrolliert sowie Werkzeugsatz, Reparaturanleitung und Ölflasche in die Fahrzeuge gelegt. Zuletzt haben wir noch je einen Brief an den zukünftigen Besitzer verfasst, mit der Geschichte der Fahrzeuge, unseren Kontaktdaten, den Wehwehchen, nach denen als nächstes gesehen werden müsste und der Bitte sich gut um die Fahrzeuge zu kümmern.
Danach machten wir und auf den letzten gemeinsamen Weg mit unseren Gefährten – Richtung Westen zu einem Polizeidepot ca. 60km außerhalb von Baku.
Die Informationslage zu dem genauen Übergabeort war eher spärlich – wir wussten nur, dass sich das Polizeidepot irgendwo entlang der Küstenstrasse befand und „nicht zu verfehlen“ sei. Nun, wir haben es doch geschafft. Unterwegs trafen wir einen weiteren Rally Teilnehmer, der angeblich schon eines der drei Teamfahrzeuge dort abgegeben hatte und uns in die falsche Richtung mit etwas optimistischen Entfernungsangaben schickte…. Zu allem Überfluss ging uns, während wir uns ein Rad abgefahren haben auch noch der Sprit des Pimp Cars aus. Also musste der Passator ran und nahm die Fuhre ins Schlepptau.
Wir wussten zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass wir eigentlich schon längst an dem Sammelplatz vorbei waren – die Angabe der Straßenseite war nicht so ganz richtig…
Nach weiteren 30 Kilometern und der Sorge, dass auch der Pieser ohne Benzin liegen bleiben würde hielten wir erstmal an, um mit dem Passator vorauszufahren, der aufgrund seines riesen Benzinfasses noch genügend Reichweite hatte. Schon paradox – in einem solch ölreichen Land mit dem günstigsten Sprit der ganzen Rallye mit leerem Tank stehen zu bleiben.
Um also die letzten Kilometer von Maggi mit seinem Wagen in Würde zu gestalten holten wir bei der nächsten Tanke erstmal Nachschub.
Irgendwann hatten wir es dann endlich geschafft das Depot zu finden – aber wir waren nicht die Einzigen, die etwas länger gebraucht haben.
Vor Ort wurden sollten alle Fahrzeuge in einem eingemauerten Gelände gesammelt werden – doch der Platz war etwas knapp bemessen. So mussten einige draußen bleiben, was angesichts der etwas dubiosen Typen, die versuchten einem z.B. Ersatzräder abzuschwatzen nicht gerade vertrauenerweckend war. Man bekam das Gefühl nicht los, dass alles was nicht Niet- noch Nagel fest war spätestens 10 Minuten nach unserer Abfahrt fehlen würde.
Die Situation war etwas angespannt, da es für alle Teilnehmer befremdlich war diese Fahrzeughändler auf einem Polizeigelände frei ein- und ausgehen zu sehen. Auch dass die Fahrzeuge genau inspiziert wurden und scheinbar die besten Fahrzeuge schon mal herausgepickt wurden schaffte nicht gerade mehr Vertrauen in den weiteren Ablauf der Versteigerungsaktion und den wohltätigen Gedanken.
Doch es wurde beteuert, dass ein Vertag zwischen Polizei, OK und dem Deutschen Botschaften besteht, der eben jenen wohltätigen Gedanken sicherstellt.
Wir schraubten also unsere Schilder ab und jeder der drei „Nochfahrzeugbesitzer“ nahm sich einige stille Minuten des persönlichen Abschieds. Die Umgebung war zwar nicht sehr „pietätvoll“ aber da mussten wir durch. Die nächsten Bilder sprechen wohl für sich!
Wir hatten seit Stuttgart, also bezogen auf den Kilometerstand des Passator von 315900km bis 322324km genau 6424km in 19 Tagen abgespult. Und bis auf die maltretierten Stoßdämpfer hätte unser Vertrauen in die Gefährte auch noch für eine Rückfahrt gereicht – aber diesmal über Autobahnen und mit Navigationssystem!
Wir hoffen jedenfalls alle, dass die Fahrzeuge einem guten Zweck zukommen, ein 2. Leben haben werden und Besitzer, die sie ähnlich schätzen werden.
Machts gut Ihr drei!
Die Rückfahrt in einem schwer erkämpften und zäh verhandelten Taxi war darauf schon sehr nachdenklich. Das Land und die Leute hatten sich bisher nicht gerade von ihrer besten Seite gezeigt, da doch bei allem immer eine deutliche Portion Opportunismus mitschwang. Auch die viele Umweltverschmutzung, inform von Öllecks auf den Förderplattformen, und schwefelspuckenden Raffinieriekolonnen ohne Filteranlagen machten es schwer etwas Positives abzuringen.
Aber, um nicht voreilig zu sein, würden wir uns die Sache am kommenden morgen nochmals ansehen. Für einen Spaziergang durch die Innenstadt war vor dem Abflug noch Zeit.
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Die erholsame Nacht im nicht mehr ganz taufrischen Hotel war auch dringend notwendig für die Etappe nach Baku.
Zum Frühstück genehmigten wir uns erst mal die komplette Auslage der ersten Bäckerei die wir in Lagodehki fanden – bestehend aus ein paar staubtrockenen Keksen und umso fettigeren Teigtaschen. Ist zwar keine Offenbarung, macht aber irgendwie satt.
Danach ging es zum nahen Grenzübergang, den wir mit Sonderbehandlung in nur einer Stunde passieren durften. Es war dennoch ein etwas seltsames Gefühl hier abgefertigt zu werden, da viele Soldaten im Niemandsland zwischen den beiden Grenzen ihren Dienst mit grimmiger Miene, AK47 auf dem Rücken und einer Uniform wie aus besten Sowjetzeiten versahen.
Erwartungsgemäß ging es nach dem Grenzübertritt weiter wie in Georgien: saftige grüne Landschaften und mal wieder Rindviecher auf der Strasse. Diesmal aber nicht nur tierischer Natur – ein anderes Rally Team hatte ein Fahrzeug in die Botanik gesteckt und beim „Streifen“ eines Baums den kompletten Vorderwagen eines größeren Ingolstädter Produktes komplett umgestaltet. Zum Glück ist keinem etwas passiert…
Langsam aber sicher veränderte sich die Landschaft hin zum Kargen. Hier noch ein paar Impressionen dazu:
Mit dem Feinstaub nimmt man es hier nicht so genau – nach dem Tag hinter den LKWs husteten wir abends beinahe ein Stück Kohle.
Und wenn einem nicht gerade Ruß entgegenkam, dann vielleicht ab und an ein paar Hühner. Hier ist die mobile Variante des Hünerstalls auf Aserbaitschanisch zu sehen:
Zwischendrin nutzten wir die Pausen für die Völkerverständigung und gaben dem Lada wieder etwas Luft auf die Reifen. Mit Profil war da nicht mehr viel los – das lag wahrscheinlich an der ordentlichen Portion negativen Sturzes nach seinem letzten Unfall. Aber wie bei fast allen haarsträubenden Dingen, die wir so auf den Straßen zu Gesicht bekamen, war auch diesmal der Kommentar des Fahrers dazu „…Problem – No!“. Ok, na dann ist ja alles gut.
Vor Baku gab es noch einige Pässe zu überwinden, die zunächst noch mit reichlich Grün und Blüten verziert waren, aber stets sandiger und Steiniger wurden – die Wüste kam!
Mit jedem weiteren Kilometer den wir uns Baku nährten wurde die Sicht schlechter – lags am Sand oder an den Abgasen – wir wissen es nicht.
Und noch mehr Impressionen kurz vor Baku:
Unser Weg führte uns vorbei an den ersten Ölfördertürmen zum brennenden Berg Yanar Dagh für unsere Siegerpose.
Der Berg Yanar Dagh brennt angeblich, da dort ein natürliches, oberflächennahes Gaslager austritt – wir haben da eher die Theorie, dass mittlerweile ein Rohr von der nahegelegenen Gasförderstation verlegt wurde, da es viel zu kontrolliert an genau einer Stelle brennt. Spektakulär sieht es dennoch aus.
Jetzt sind wir also endlich nach fast 6500km gut an unserem Ziel angekommen. Realisiert haben wir das aber alle noch nicht, weil der Tag mit viel Organisatorischem für die Vorbereitung der Fahrzeugabgabe, den Transfährflügen nach Jordanien und dem letzten Schliff des Roadbooks überfrachtet war. Morgen wird dies wahrscheilich deutlich emotionaler, wenn es an die Abgabe unserer treuen Gefährte geht…
Nach einer Runde im Nachtwahnsinnsverkehr Bakus mit Tankstopp kurz vor knapp (wir konnten einfach keine Tankstelle finden, die mit Karte zu bezahlen war und ließen uns schließlich mit 93 Oktan Sprit und Euro übers Ohr hauen) waren wir alle froh ein Feierabendbier in unserem Hostel genießen zu können. Wir sind direkt in der Altstadt untergekommen, wo übrigens jeder dein bester Freund ist. Man wird stets mit „Hello myfriend, how are you,…“, einem Händedruck und dem Hinweis auf ganz besonders günstige Angebote begrüßt. Aber irgendwie bekommt man das Gefühl nicht ganz abgeschüttelt, dass hier nichts aus Gastfreundlichkeit passiert – keinVergleich zu Georgien. Aber vielleicht hatten wir dort auch nur großes Glück…
Morgen wird es, wie beschrieben ernst…
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Heute stand die Etappe nach Lagodehki – ein Dorf kurz vor der aserbaidschanischen Grenze – auf dem Programm. Toko wollten uns kaum mehr gehen lassen, obwohl ihn der vergangene Abend doch sichtlich mitgenommen hatte. Aber bevor wir abfuhren organisierte er für uns noch die Unterkunft am Zielort. Tausend Dank nochmal für alles!
Die Fahrt durch das georgische Hinterland führte uns durch malerische Landschaften mit saftigen grünen Wiesen und großen Eichenwäldern – es sieht fast wie in Deutschland aus. Irgendwie hätten wir das nicht erwartet sind wir nun doch schon 5500kmvon Zuhause entfernt…
Nach einem kleinen 1800m Pass kamen wir zunächst in Telawi an, wo es erstmal ein ordentliches Mittagessen mit teils eigenartig schmeckenden Soßen gab…
Nach Telawi führte uns die Reise aber hauptsächlich zur Übergabe unserer Werkzeugspenden, die uns großzügigerweise von Bosch Power Tools zur Verfügung gestellt wurden. Die örtliche Berufsschule benötigt dieses Werkzeug dringend, um die Ausbildung von verschiedenen Berufen weiter ausbauen zu können. So werden momentan ca. 300 Auszubildende in 21 Berufen geschult, wobei in Kürze die Tischler- und Schreiner Berufsgruppe neu hinzukommen soll. Hierfür sind die Werkzeuge bestimmt.
An dieser Stelle nochmals tausend Dank vom ganzen Team und den Verantwortlichen der Berufsschule Telawi für diese Spende!
Trotz allerlei Rindviecher auf der Strasse schaften wir danach noch heil unseren Weg nach Lagodehki, um unser Nachlager 10km vor der Aserbaidschanischen Grenze aufzuschlagen.
Es dauerte zwar einige Zeit, bis wir dort das etwas angestaubte Hotel aus sowjetzeiten gefunden hatten, aber dank der Organisation von Toko war Preis mit 8€ pro Person absolut in Ordnung.
Bei unserem Gruppendynamik-Workshop kam dann sogar noch der Polizeichef vorbei, um uns nahe zu legen die Autos direkt gegenüber des Polizeireviers zu parken –„just fort he safety…“ – und fuhr uns auch noch zum Hotel zurück.
Morgen geht es weiter nach Baku!
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