13. Rallye-Tag: Sightseeing in Tiflis

Nachdem wir bereits am vergangenen Abend mit unserem Hostelwirt Toko in der Stadt unterwegs waren und der Abend mit Essen und einem Rundgang doch etwas länger wurde kamen wir erst recht spät aus den Federn, um zu unserer Stadtbesichtigung aufzubrechen. Die Altstadt von Tiflis war nach einem ausgiebigen Frühstück – äh..Mittagessen unser erstes Ziel – dort wird an allen Ecken und Enden gebaut und man spürt, dass dieses Land im Aufbruch ist.

Die Menschen hier sind alle freundlich und hilfsbereit zu Touristen, auch wenn die sprachliche Barriere noch etwas hemmt. Aber mit ein Brocken Englisch, Händen und Füssen sowie „matlob“ (oder so ähnlich, für „Danke“ auf georgisch) kommt man überall durch.Gut, das mit den Taxi Fahrern ist so eine Sache – die versuchen einen wahrscheinlich überall über den Tisch zu ziehen, aber wenn man etwas handelt passt das meistens auch. So sind wir am Vorabend für kaum 10 Gel (ca. 4,30 €) kreuz und quer durch die Stadt gefahren und mussten heute, um ca. 5 Minuten auf die alte Festung zu kommen das gleiche hinlegen.Ist dennochsehr günstig, wie alles andere auch – 1l Benzin: 1€, Mittagessen mit dem ganzen Team: ca. 30€, 1 Flasche Bier: 0,70 € …

Jedenfalls besichtigten wir die alte Festung von Tiflis , die erhaben auf einem der Hübel um das Stadtzentrum liegt und aus dem 5 Jahrhundert n. Ch. Stammt. Tiflis hat schon etwas interessante Geschichte zu bieten und ist in jedem Fall einen Besuch wert.

Nadem wir uns also den ganzen Nachmittag um die Ohren geschlagen hatten ging es nochmals zurück zum Hostel – Toko abholen. Er fuhr mit uns abends noch auf den „Hausberg‘“ von Tiflis, wo der „Fernsehturm“ steht und sich ein sensationeller Blick über die Stadt bietet. Immerhin brauchten wir ja noch ein Postkartenmotiv mit allen unseren Gefährten vor der Stadtkulisse.

Der Stadtverkehr ist zwar nicht ganz so dramatisch wie in Istanbul, aber wir waren auch froh als wir die Autos wieder vor dem Hostel geparkt hatten, um dann noch ETWAS durch das Nachtleben zu ziehen. Der Satz, der bei uns hängen blieb war „Come on it’s Georgia!“. Das galt z.B. wenn man zu siebt in einem normalen Taxi unterwegs ist…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Kneipen und Clubs sind vielfältig und so genossen wir nochmals die  Zeit – in den kommenden Tagen  stehen  wieder anstrengende  Etappen auf dem Programm.

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12. Rallye-Tag: Stapellauf der Arche und der Weg nach Georgien

Die Nacht in dem puren Luxus eines Hotelzimmers mit Dusche und Betten war nach zwei Naechten (pardon, aber ein aeh gibt die Tastatur hier einfach nicht her…) des Campens eine Offenbarung fuer die Moral des Teams.

Wer nur an Urlaub bei dieser Rallye dachte wurde bisher vom relativ straffen Tagesablauf doch etwas unsanft auf den harten Boden der Tatsachen geschleudert.

Prio 1: Fahren / alles was dazugehoert um die Gefaehrte am Fahren zu halten

Prio 2: Essen

Prio 3: Schlafen (falls man das nicht auf dem Beifahrersitz erledigt hat — gell Kuse?!)

Prio 4: Homepage

und dann kommt irgendwann die Entspannung. Die Zeit dafuer ist also rel. sparsam bemessen. Aber eine warme Dusche, ein paar Biere und ein Bett spaeter ist alles wieder in Butter.

Der Plan fuer den 10. Tag sah zuerst die Informationsbeschaffung im Fahrerlager vor, was, wie, wann geschehen sollte. Am vorherigen Abend war noch keinem Team klar wie der Ablauf sein wuerde – es gab also noch etwas Nachholbedarf. Was wir wussten ist, dass wir unsere selbst gebaute Arche irgendwo an einem Fluss bewerten lassen und zu Wasser lassen mussten. Danach sollte der Grenzuebertritt nach Georgien folgen – mit Unterstuetzung eines Gouvaneurs…was immer das auch bedeuteten sollte…

Nach kurzer Verwirrung schlossen wir uns dem Autokorso mit Polizeieskorte an – da macht man mal nicht viel verkehrt…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Meute fuehrte uns nach Karahan, einem kleinen Dorf in Ostanatolien, wo alle Archen zu Wasser gelassen werden sollten.

Die Geschichte mit der Arche ist eine Sonderpruefung: wir sollten aus Materialien, die wir unterwegs gefunden haben ein massstaebliches Modell der Arche im Massstab 1:200 bauen und nahe dem vermuteten Strandungsort der „realen“ Arche zu Wasser lassen. Diese wird dann bewertet und die Punkte aus dieser Aktion ins Roadbook eingetragen.

Artig stellten wir uns also in die Schlange mit 110 anderen Teams an und liessen so ziemlich als letzte unser „gutes Stueck“ bewerten. Wir hatten eine Dose Bauschaum unterwegs „gefunden“ und den Rumpf in einer Form aus Sand und Plastikfolie  – am Strand ausgeschaeumt. Nach exaktem Zuschnitt war die Arche extrem masshaltig und bekam noch einen Balastkiel verpasst. Der Lateralplan des Unterwasserschiffs war natuerlich nach den letzten Erkenntnissen der Aquadynamik optimiert und mit einer Haifischhaut aehnlichen Mikrostrukturoberflaeche versehen – haette Gott den Bauschaum damals schon erfunden, so haette er Noah natuerlich schon damals diese Bauweise extrem nahe gelegt. Die Optik war natuerlich der Zwaeckmaessigkeit untergeordnet.

Trotz dieses Einsatzes und eines pfeilschnellen, nicht durch Worte zu beschreibenden Schwimmverhaltens befand es das Bewertungskomitee (aufgrund – so vermuten wir zumindest –  mangelnder Kenntniss des aktuellen Stands der Aquanautik) fuer richtig uns mit lediglich 8 von 10 Punkten abzuspeisen. Naja, wir haetten halt Flammen drauf lackieren muessen, dann waere das auch anders ausgegangen ;-).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach dieser Aktion machten wir uns auf den Weg Richtung georgische Grenze. Die Landschaft ist wirklich atemberaubend – so viel unberuehrte Natur bekommt man im westlichen Europa nicht zu sehen.

Unsere Gefaehrte mussten aber einige achszermarternde, stossdaempferzerruettende  Schlaglochpisten, steile Anstiege und ebensolche Passabfahrten wegstecken, bis wir schliesslich an der neuen Warteschlange zur Grenze nach Georgien ankamen.

Obwohl der Tuev in der Vergangenheit bei allen Teammitgliedern nicht gerade positive Assoziationen hinterlassen hatte waren wir uns nun bewusst zu welchem Zweck die Jungs da sind. Wir lernten einen Iranischen LKW Fahrer in der Grenzschlange kennen, der sichtlich stolz auf den Zustand seines Sattelzuges war – uns wars etwas anders nachdem wir die Fuhre gesehen hatten:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Den Teil, den man gerade nicht sehen kann ist, dass am Heck des Auflegers mit dem zerfetzten Reifen (bei den anderen Reifen schaute auch schon ueberall die Karkasse durch) ein schild mit der Aufschrift „highliy flamable Liquid“ prangte. Auf die Frage – „…is this problem in allemania..“wussten wir so schnell auch keine Antwort…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jedenfalls bauerte es noch ca. 3 Stunden bis wir mit dem kompletten Rallye Tross ueber die Grenze kamen und unseren Ersten Tankstopp in Georgien geniessen konnten – die Gefaehrte bekamen den guten 99 Oktan Saft fuer ca. 1 Euro pro Liter (2,45 GEL). Da wir eine weitere Stunde Zeitverschiebung verloren hatten kamen wir schliesslich um 1 Uhr nach ca. 250 km ueber teils sehr gute, teils Schlagloch – bewaehrte Pisten in unserem Hostel in Tiflis an.

Aber kein Grund ins Bett zu gehen – wir brauchten dringend noch was zu Essen und wurden sogleich von unserem Hostel Wirt mit in die Stadt genommen, um gegen 3 Uhr noch reichhaltig zu Essen. Anschliessend genossen wir das georgische Nachleben, bis morgens die Sonne ueber dem Rosenplatz aufging.

Georgien gefaellt uns bis jetzt ziemlich gut – freundliche Menschen, ein Land im Aufbruch und ansonsten alles extrem guenstig…

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11. Rallye-Tag: Kars – die beeindruckende Bergwelt Ost-Anatoliens

Der 11. Rallye-Tag sah folgendermaßen aus:

Aufwachen vor atemberaubender Kulisse – fühzeitiger Aufbruch um 8.00Uhr morgens – ganztägige Autofahrt mit Ziel „Kars“.

Unterwegs gab eine wunderschöne Landschaft zu bestaunen. Hierzu einn paar Impressionen von unserer Fahrt:

 

 

 

Höhepunkt unserer Fahrt war der wolkenverhangene Ausblick auf den Berg Ararat kurz vor der streng bewachten Iranischen Grenze.

Kurz vor Kars begann es dann noch einmal zu regnen und der professionel reparierte Scheibenwischer-Motor vom Magic Pimp Car hat leider ein weiteres mal den Geist aufgegeben. Für das MCR-Team natürlich kein Problem. Am nächsten Tag sollte es auch hierfür eine Lösung geben.

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10. Rallye-Tag: Samsun – Trabzon… und eine Nacht auf 1500Meter.

Der zehnte Rallye Tag begann mit einer ca. 330km langen Etappe, die uns in etwa sechs Stunden nach Trabzon führte. Das hieß: früh aufstehen und Strecke machen, damit wir endlich mal etwas Zeit haben die Städte, in denen wir halten auch zu erkunden.Bisher haben wir hauptsächlich die hiesigen Supermärkte und die Schlafplätze zu Gesicht bekommen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ja, ja, bei so einer Rallye ist der Weg das Ziel, aber nach 4500km Asphalt- respektive Schotterband ist es ganz schön auch etwas andere Kultur mitzunehmen.

Doch kaum waren wir in Trabzon angekommen ging ersteinmal die Suche nach dem richtigen Platz an einem kleinen Fischereihafen los. Dort sei eine Fischereifest und wir sollten Fische fangen,die danach gegrillt und verspeist werden – soviel wussten wir. Da wir als eines der ersten Teams vor Ort waren konnten wir uns nicht wirklich an einer Ansammlung bunt beklebter Kisten orientieren sondern zogen bald selbst einen Tross Rallyefahrzeuge hinter uns her. Wir hatten bald die ganze Küste entlang Trabzon abgefahren und 20 mal die Stadt durchquert, aber außer einem hässlichen Industriehafen und einer Sportanlage am Wasser hatten wir nichts gefunden… Na wenigstens haben wir die Stadt “erfahren“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Irgendwann fanden wir dann doch die richtigen Stellen, die aber nichts wirklich zum Angeln einlud – das Schweröl geschwängerte Wasser aus dem nahen Industriehafen kann einem dann doch den Appetit verderben…

Es sah so aus als würde die ganze Aktion nicht stattfinden – das Wetter war bescheiden und kein Mensch wusste, was wann, wo, wie passieren würde. Deshalb beschlossen wir die morgigen Etappe (ca. 700 km über einige Pässe) bereits anzutreten, da wir auf jeden Fall zum Berg Arrarat wollten. Die Etappe wäre für uns an einem Tag sehr anstrengend gewesen, da der Passator in der dünnen Luft von zwei 2500 m + Pässen kaum noch genug Sauerstoff bekam, um seine unbändige Leistung auf die 2. Übersetzung loszulassen und die Fuhre mit 40km/h in die Bergwelt zu peitschen.
Also beschlossen wir die Route über zwei landschaftlich sehr schöne Pässe zu nehmen und irgendwo unterwegs einen netten Schlafplatz zu suchen.
Gesagt getan – nur leider war es schon zu dunkel, um vernünftige Photos und Videos zu machen. Drum hierzu wenigstens noch eine Nachtbild von unserem Nachtlager, das wir nach der Überquerung des ersten Passes am Fuß des zweiten Passes aufschlugen.

Der ersten Kamm mit 2758m und ordentlichen Schnee war geschafft.

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